Ausleitende Verfahren
Die Blutegeltherapie ist bereits mehrere tausend Jahre alt. Sie gehört zu den Ausleitungsverfahren und gilt als milde Form des Aderlasses.
Was ist eine Blutegel-Therapie?
Unsere Blutegeltherapie ist bereits mehrere tausend Jahre alt. Sie gehört zu den Ausleitungsverfahren und gilt als milde Form des Aderlasses.
Der Medizinische Blutegel gehört ebenso wie der Regenwurm zur Gruppe der Ringelwürmer und ist im Süßwasser beheimatet. Ausgewachsene, langgestreckte Exemplare können bis zu 15 cm lang werden.
Ihr Schlund hat drei mit scharfen Zähnen besetzte Kiefer, weshalb ihr Biss wie ein dreistrahliger Stern aussieht.
Blutegel, die in der Therapie eingesetzt werden, werden extra in Farmen gezüchtet. Um die Übertragung von Infektionskrankheiten, werden die Blutegel immer nur einmal eingesetzt.
Wie läuft die Blutegel-Therapie ab?
Je nach Ort und Indikation werden wir zwei bis zwölf Blutegel ansetzen. Dafür werden wir diese in Laborröhrchen geben und anschließend mit dem Kopf direkt auf die gewünschten Stellen setzen.
Die Egel brauchen für ihre „Arbeit“ Ruhe und halbdunkle Atmosphäre. Nachdem sie sich vollgesogen haben, fallen sie einfach ab. Das kann zehn Minuten, aber auch zwei Stunden dauern. Dabei saugt ein Egel etwa zehn Milliliter Blut.
Nachdem die Blutegel abgefallen sind, blutet die Stelle noch 4 bis 20 Stunden nach. Das ist ein gewünschter Effekt. Oft ist nur eine Blutegelbehandlung nötig, um die Beschwerden zu lindern. Die Wirkung der Therapie hält in der Regel über einen längeren Zeitraum an.
Wann wird eine Blutegel-Therapie eingesetzt?
Die Blutegeltherapie kann bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden:
- Störungen der Kreislaufregulation
- Entzündungen
- Erkrankungen der Venen (z.B. Krampfadern)
- Lokale Infektionen (z.B. Furunkel)
- Erkrankungen der Augen
- Erkrankungen der Gelenke (z.B. Arthrose oder Rheuma)
Aderlass
Was ist eine Aderlass-Therapie?
Der Aderlass ist seit vielen Jahrhunderten bekannt. Er gilt als Umstimmungs- und Ausleitungsmethode bei verschiedenen Krankheiten. Das ist die Sicht der traditionellen Naturheilkunde, nicht der evidenzbasierten Medizin.
Es gibt zwei Durchführungsweisen, die hauptsächlich zur Anwendung kommen: den Volumen-Aderlass und den Hildegard-Aderlass. Während der Volumen-Aderlass als Ausleitungsverfahren dient, ist der Hildegard-Aderlass eher eine Umstimmungsmethode, die den Körper wieder ins Gleichgewicht bringen soll. Wieviel davon wirklich aus den Erkenntnissen der Hildegard von Bingen stammt, oder ihr später zugerichtet wurde, ist unbekannt. Die Originalquellen sind sehr spärlich.
Wie läuft eine naturheilkundliche Aderlass-Therapie ab?
Eine Vielzahl von Krankheiten wird unter anderem durch die Fließeigenschaften des Blutes beeinflusst. Es gibt ja auch Krankheiten, wie z.B. Polycythaemia Vera, wo auch heute noch die Schulmedizin den Aderlass einsetzt. Das ist aber nicht Gegenstand meiner Darstellungen. Ich beschränke mich hier auf die Naturheilkunde. Der Zustand des Bluts, z.B. ob dieses zu zähflüssig ist, kann sich durchaus auch negativ auf den Gesundheitszustand auswirken. Beim Aderlass entnehmen wir daher eine bestimmte Menge Blut. Dies wirkt nicht selten entstauend und die Neubildung des Blutes soll dabei auch angeregt werden. Weil der Aderlass mit einem Flüssigkeitsverlust einhergeht, muss der Körper diesen wieder ausgleichen. Dafür strömt auch aus den Zellzwischenräumen eiweißarmes sogenanntes Exsudat in die Blutgefäße nach und vermischt sich mit dem nachströmenden Blut.
Es sorgt zunächst für eine Verdünnung des Blutes und senkt, physiologisch bedingt, so auch meist den Hämatokritwert (Anteil der roten Blutkörperchen am Blut). Auch können sich die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) dadurch in vielen beobachteten Fällen leichter bewegen und das Blut fließt besser. Insgesamt kann so nicht selten, wie einzelne Therapeuten beschreiben, das Blut wohl besser durch schlecht durchblutete Areale fließen. Außerdem kann wohl auch unsere Aderlass-Therapie aus naturheilkundlicher Sicht Entzündungen entgegen wirken und schädliche Stoffe aus dem Körper heraus leiten. Hinzu kommt, dass der Aderlass nach Beobachtungen einzelner Therapeuten eine beruhigende, krampflösende und schmerzlindernde Wirkung haben soll. Valide Studien existieren hierzu nicht.
Wann kann oder sollte im Rahmen der Naturheilkunde eine Aderlass-Therapie angewendet werden?
Eine Aderlass-Therapie kann naturheilkundlich bei folgenden Beschwerden eingesetzt werden:
- Kopfschmerzen
- Polyglobulie
- Tinnitus (Ohrgeräusche)
- Dyspnoe (Kurzatmigkeit und Atemnot)
- Nasen- und Netzhautblutungen
- Hyperlipidämie (erhöhte Blutfettwerte)
- Hautkrankheiten
- Durchblutungsstörungen
- Adipositas
- Asthma cardiale
- Schwindel
- Hämochromatose
- Rheuma
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Selbstverständlich nach gründlicher Anamnese und Differentialdiagnose
Welche Nebenwirkungen kann eine Aderlass-Therapie hervorrufen?
Eine Aderlass-Therapie ist funktionell fast wie Blutspenden: in der Ellenbeuge wird eine Vene angestochen und das Blut in einen Beutel abgelassen. Mögliche und vorübergehende Nebenwirkungen sind: Schwindel, Veränderungen der Herzfrequenz, Schweissausbrüche.
Der Aderlass kommt ursprünglich aus der evidenzbasierten Medizin, landläufig auch Schulmedizin genannt und wurde dort von alters her mit sehr unterschiedlichen Wirkmodellen bis zur Entwicklung der Apparatemedizin sehr oft genutzt. Er erfährt derzeit dort eine gewisse Renaissance bei bestimmten Indikationen, ist aber so, wie ich ihn nutze, primär der Naturheilkunde vorbehalten. Wissenschaftliche Studien zur Wirkung und Wirksamkeit im naturheilkundlichen Bereich sind praktisch unbekannt. Wir bewegen uns also im Bereich der Komplementär Medizin. Ich beziehe mich auf Beobachtungen einzelner Therapeuten.
Schröpfen
Was ist Schröpfen?
Schröpfen ist ein sehr altes Heilverfahren. Dazu werden Gläser auf die Haut gesetzt, in denen man Unterdruck erzeugt. Dann strömt verstärkt Blut in den geschröpften Bereich. So lassen sich unter anderem Verspannungen und Schmerzen, aber auch andere körperliche Erkrankungen lindern.
Wie läuft eine Schröpfbehandlung ab?
Das Schröpfen erfolgt mithilfe sogenannter Schröpfgläser bzw. Schröpfköpfe. Dabei kommen Gläser mit verschiedenen Durchmessern und in verschiedenen Stärken zum Einsatz. Dünnwandige Schröpfgläser können von uns auch im Sitzen angewendet werden, dickwandige aufgrund ihres Gewichts meist in einer liegenden Position.
Vor dem Aufsetzen der Gläser wird in ihnen ein Vakuum oder zumindest ein Unterdruck erzeugt. Das geschieht mithilfe von hochprozentigem Alkohol. Meist zünden wir dazu ein in Spiritus getränktes Wattebäuschen im Glas an. Der Unterdruck kann auch mithilfe von Vakuumpumpen (sieht aus wie ein Gummiball) erzeugt werden. Danach wird das Schröpfglas sofort auf die Haut gesetzt.
Der Unterdruck saugt die Haut an und das Glas sitzt fest. Meist wird das Schröpfen mit der Reflexzonentherapie kombiniert, indem die Schröpfgläser im Bereich der Reflexzonen auf dem Rücken des Patienten aufgesetzt werden.
Wie kann eine Schröpfbehandlung wirken?
Unsere Schröpftherapie kommt insbesondere bei sogenannten Gelosen zum Einsatz.
Gelosen sind tastbare Veränderungen, meist Verhärtungen in der Unterhaut. Kalte Gelosen weisen auf einen gestörten Blutfluss hin.
Sie sind klein, kalt, energiearm, eingesunken und nur bei festem Druck schmerzhaft. Hier kommt trockenes Schröpfen zum Einsatz.
Es wirkt durchblutungsfördernd, aktivierend und kräftigend.
Heiße Gelosen hingegen lassen eher auf einen Füllezustand schließen. Sie sind prall, überwärmt, druckschmerzhaft, etwa 2-Euro-münzgroß. Hier ist das blutige Schröpfen das Mittel der Wahl. Es hat eine Blut-entziehende, ausleitende und entlastende Wirkung auf das Gewebe darunter, auch auf die Muskulatur und die durch Reflexzonen zugeordneten Organe.
Beide Arten des Schröpfens haben eine schmerzlindernde Wirkung. Man vermutet ein Freisetzen von Endorphinen (Hormone mit schmerzunterdrückender Wirkung) und einen verstärkten Abbau von Prostaglandinen (Hormone, die bei der Schmerzvermittlung eine Rolle spielen) in der Schröpfzone, was zu einer Schmerzlinderung führt.
Wann eine Schröpfbehandlung?
Das Schröpfen kann bei folgenden Krankheitsbildern angewendet werden:
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Erkrankungen der Atemwege
- Schwächezustände
- funktionelle Herzbeschwerden
- chronische Entzündungen
Die Blutegeltherapie ist bereits mehrere tausend Jahre alt. Sie gehört zu den Ausleitungsverfahren und gilt als milde Form des Aderlasses.
Unser Fadenlifting ist eine natürliche und schonende Methode seiner Haut mehr Festigkeit und Vitalität zu geben.

